Heute rollen fast 12 Millionen Dieselfahrzeuge über die marode Infrastruktur der Bundesrepublik. Für viele Pendler ist der eigene PKW ein wichtiger Bestandteil, um flexibel in einer angemessenen Zeit zur, außerhalb des Heimatortes gelegen, Arbeitsstelle zu gelangen. Gern wird von den Politikern der Bundes- und Landesregierungen immer wieder auf die Nutzung von Bus und Bahn verwiesen, während sie nach Belieben den steuerfinanzierten Fuhrpark in Anspruch nehmen. Jeder der regelmäßig in Mecklenburg-Vorpommern längere Strecken zurücklegen muss weiß, dass es fast unmöglich ist, mit moderatem Aufwand mittels Bus oder Bahn täglich sein Ziel zu erreichen.
Durch die drastische Senkung der Kilometerpauschale ist in den letzten Jahren der Diesel noch einmal verstärkt zu einem entscheidenden Kostensparmodell für Pendler geworden. Aber nicht nur auf Langstrecken, sondern wie Taxifahrer wissen, auch in der Stadt. Trotz „Abgasskandal“ ist der moderne Diesel, sofern die Systeme zur Abgasreinigung funktionieren, keine schmutzige Technik, wie wir heute wissen.
Das ideologisch aufgebauschte Thema „Diesel“ gleicht heute einer Hexenjagt. Die Abschaffung der Dieselmobilität hätte gravierende Folgen für die deutsche Automobilindustrie, für Güter- und Busreiseunternehmen und vor allem für die Privatnutzer von Dieselfahrzeugen, die entweder ihre Fahrzeuge umrüsten oder mit erheblichem Verlust ihr Altfahrzeug verkaufen und ein neues anschaffen müssten.
Geht es nach CDU, SPD, GRÜNEN oder LINKSPARTEI wäre dies schon längst Realität.
Die vermeintliche Alternative soll nach diesen Parteien die Ausweitung der Elektromobilität sein. Jedoch bleibt dies Wunschdenken! 50 Liter Diesel (durchschnittliches Tankvolumen) liefern dieselbe Energiemenge wie eine knapp 14 Tonnen schwere Bleibatterie, bzw. die teurere 2,5 Tonnen schwere Lithium-Ionen Batterie. Von den Aufladezeiten ganz zu schweigen. Fachleute für Batterietechnik weisen immer wieder daraufhin, dass weitere Fortschritte u.a. wegen der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente kaum noch möglich sind. Die CO2-Bilanz eines Elektrofahrzeuges, ohne Betrachtung der „Herstellungsemissionen“, zeigt im Moment ebenfalls keine Werte, die für eine Umstellung sprechen würden, da hier der Energiemix von entscheidender Bedeutung ist. Für die Herstellung von einer Kilowattstunde Speicherkapazität (wie bspw. für das Tesla Model S) entstehen ca. 17,5 Tonnen CO2. Im Vergleich dazu beträgt der jährliche Pro-Kopf-Ausstoß in der Bundesrepublik ca. 10 Tonnen pro Jahr.
Deshalb ist es endlich an der Zeit eine ideologiefrei Debatte über die Zukunft des Diesels zu führen! Wir fordern deshalb eine Bestandsgarantie des Dieselmotors bis 2050 – Bis wirkliche preisgünstige und praktikable Lösungen zur Verfügung stehen.
(Henry Neuhauser)